Danke, Fläming Schenk

Auch mein zweiter Blogartikel wird kein lyrisches Meisterwerk, wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte. Denn wie die aufmerksamen Leser bereits wissen: das Konkrete an der Utopie und so... Aufgrund der Verzögerungen bei unserer Kreditauszahlung, war die letzten Wochen Improvisation angesagt. Und noch mehr als je zuvor wurde die Gemeinschaftsidee, die wir mit dem Projekt des Schmoo verbinden, auf die Probe gestellt. Jetzt, zwei Tage vor der Einweihungsfeier und drei Tage vor der Eröffnung, bleibt die Erkenntnis: Menschen können einfach großartig sein. Deswegen muss der Titel des Blogs auch wieder stellvertretend für all die Unterstützungen im Großen wie im Kleinen herhalten. Denn auf unserem Weg zur Utopie werden uns so viele helfende Hände und Herzen angeboten, dass sie aufzuzählen, ein Ding der Unmöglichkeit wäre. Der Dramatik geschuldet, werden im Folgenden daher nur einige wenige erwähnt. Ihr anderen lieben Menschen fühlt Euch bitte nicht übergangen. Seid Euch sicher, wir sind ehrlich dankbar und Ihr seid keinesfalls vergessen!

 

Vor zehn Tagen...

...stand so gut wie nichts. Keine Küche, Tische gerade in Vorbereitung, Kaffeemaschine - Fehlanzeige. Vor allem: keine STÜHLE! Während DaniEla Ihre großartigen Kuchekreationen in Gefahr sah, spukte mir die Kaffeemaschine im Kopf herum und dann kamen die Freunde. Über den lieben Jan (Glückwunsch zur dritten Vaterschaft!) erhielt ich einen Kontakt für Espresso-Mietmaschinen in Karlsruhe. Nach einigen Mails stellte sich heraus, dass besagter Kontakt eine Maschine zum Verkauf hatte, die nicht nur erschwinglich, sondern auch gut in Schuss sein sollte. Eine La Cimbali Dosatron M20. Doch wie das gute Stück nach Jänickendorf bekommen? Die nicht gerade einfache Antwort: Ein 16 stündiger Trip mit dem Auto nach Karlsruhe und zurück. Dabei drei nette Mitfahrer kennengelernt, die - angesteckt von der Idee des Schmoo - bereitwillig aushalfen, als das Geld knapp wurde (seid willkommen im Café Schmoo, ihr Sonderpädagogen, Theologinnen sowei Espressomaschinenverkäufer und zugleich Kerzenwachsrecycler!). Wieder im Café wartete bereits das nächste Problem - Wie die Maschine auf Starkstrom schalten? Und woher überhaupt Starkstrom beziehen in einem Haus, dessen Elektrik mindestens ebenso abenteuerlich war, wie in der Zwischenzeit das Gras in unserem riesigen Garten? Dann kam der Fläming Schenk :)

 

Der Fläming Schenk...

...ist ein beinahe so vielfältiges Wesen, wie der Schmoo. Er kann nahezu jede handwerklich Tätigkeit, bildet mit jeder zusätzlichen Aufgabe einen weiteren Arm aus, der den Handgriff ausführt. Außerdem hat er mehrere, manchmal externe Gehirne, beinahe so wie ein Eydeet. Während der Schenk also mit einer Hand die Arbeitsplatte für die Küche vermaß und mit der anderen einen Stecker für den Gasherd montierte, grübelte sein Kopf über den Schaltplan der La Cimbali. Am Ende des Tages konnten wir nicht nur unseren ersten Espresso trinken, sondern feierten unser erstes, auf unserem neuen ultra-deluxe-super Gasherd gekochtes Essen.Darum einmal ganz explizit: Danke, Christian. 

 

Und dann kommen die Lieferwagen...

..., die ersten von ihnen brachten uns die lang ersehnten Geräte. Ein wahnsinnig großer Kühlschrank - und das, obwohl wir beide seit mehr als dreizehn Jahren in Wohngemeinschaften gelebt haben. Spülmaschine, Gläser und der so notwendige und nicht wegzudenkende Schnick-Schnack. Jetzt mussten nur noch die Zutaten für das Angebot des Café Schmoo her. Wir fragten bei Terra, einem Naturkostgroßhändler in Berlin an und wurden mit offenen Armen und großer Herzlichkeit aufgenommen. Auch an Euch ein großes Dankeschön! Jetzt kommen die Lieferwagen also regelmäßig ins Café Schmoo und bringen Getränke, Backzutaten und mehr, in absolut nachhaltiger Topqualität. Auf der Karte - die ich sicherlich irgendwann ganz bald online stellen werde -, erfahrt Ihr dann mehr dazu. 

 

Für ein Fest sind damit schon mal alle Weichen gestellt, gäbe es nicht... 

...die STÜHLE... nicht! Mittlerweile hatte ich zwar die Tische gebaut, aber Stühle hatten wir immer noch keinen einzigen. Unsere letzte Idee: Kleinanzeigen. Doch wer sollte zwanzig Gartenstühle abzugeben haben? Es war eine Pizzeria, zufällig angrenzend gelegen zu dem Krankenhaus, in dem mir als Kind der Blinddarm entfernt wurde und meinem alten Grunschulschwimmbad. Das klare Manko war allerdings das Aussehen der Sitzgelegenheiten: Plastik, weiß. Doch lässt sich der Schmoo davon nicht einschüchtern. Wir haben die Stühle gekauft und nun erwartet jeden, der Lust hat, sich kreativ zu verewigen, die Möglichkeit mit an den ersten vier Stühlen zu malen. Machen wir ein buntes Gemeinschaftskunstwerk draus.

 

Wir und unsere lieben Besucher (Anja, Nanuk, Reeze) machen uns jetzt an den Feinschliff.

In drei Tagen geht´s los!

Um eine Bildergallerie kümmere ich mich nach der Eröffnung.

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